Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen des Staatlichen Thüringischen Rhön-Gymnasiums Kaltensundheim nahmen am 14.11.2024 im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Kreisarchivs Meiningen die Möglichkeit wahr, sich im Lernort Archiv weiterzubilden.
Eingeladen durch Archivdirektor Tom Pleiner absolvierten die 65 Zehntklässler begleitet von ihren Seminarfachlehrern in den Räumen des Kreisarchivs ein sowohl anschauliches als auch bildsames Programm zur Einführung in das Archivwesen. Zunächst wurde den Schülern angeboten, sich mit Arbeitsblättern selbstständig in der Ausstellung des Archivs zu orientieren. Es folgte eine informative Kurzpräsentation. In dieser wurden zunächst grundsätzliche Fragen zur Archivstruktur in Deutschland neben Ausführungen zur Bestandsverwaltung durch das engagierte Team des Kreisarchivs geklärt, bevor den Lernenden verdeutlicht wurde, wie sie selbst im Rahmen des Seminarfachunterrichts die Recherchemöglichkeiten am Standort nutzen können, um forschend tätig zu werden. Auch im Sinne der Berufsorientierung wirkten die Archivare auf die Projektgruppe ein: Was ein „FaMi“ überhaupt ist und welche Ausbildungsinhalte ein/e solche/r Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste durchlaufen muss, bleibt den Anwesenden sicherlich im Gedächtnis. Den Höhepunkt des Projekttages stellte die von Herrn Pleiner selbst geleitete Führung in den Magazinräumen dar. Den Lernenden wurden museale Kostbarkeiten vorgeführt, die - natürlich mit den obligatorischen Handschuhen - auch befühlt werden konnten. Eine Beinprothese sowie eine entschärfte Granate aus der Sammlung zum Ersten Weltkrieg wurden den umfangreichen Beständen zur Anschauung entnommen. Nachdem gewisse Vorgaben zum Datenschutz erläutert worden waren, durften sich die Rhön-Gymnasiasten gesonderte Bestände ihrer Heimatorte im Altkreis Meiningen entdecken und waren häufig genug darüber erstaunt, dass sich die archivierten Handschriften einer flüchtigen Sichtung verweigern. Sie müssten zunächst transkribiert werden, bevor man sie lesen könne, erklärte Pleiner, der seine Hilfe anbot. Im Fotoarchiv hingegen eröffneten sich leicht zugängliche optische Einblicke in vergangene Zeiten, die sicherlich nachwirken werden. Das „Gedächtnis der Region“ gestaltete wertvolle Impulse für die unterrichtliche Anknüpfung und vermittelte den Anwesenden, dass Geschichte alles alles andere als angestaubt ist. Unser Dank gilt Herrn Pleiner und seinem Team.